Eintrag aus der Enzyklopädie des Nordens, Ausgabe 1272 – Universität Oxenfurt, Fachbereich Geschichte & Politik
Lage und Bedeutung:
Novigrad liegt an der Mündung des Pontar, wo der mächtige Fluss ins Nördliche Meer fließt. Trotz ihrer formellen Zugehörigkeit zur Freien Stadtbewegung und ihres Status als freie Reichsstadt steht Novigrad in enger Verbindung mit dem Königreich Redanien, dessen Einfluss sowohl politisch als auch wirtschaftlich spürbar ist.
Die Stadt ist das größte urbane Zentrum des Nordens, Handelsmetropole, religiöses Machtzentrum und Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen, Klassen und Interessen. Ihre Straßen sind voller Händler, Bettler, Gelehrter, Gauner, Gläubiger und Ketzer. Eine Stadt, in der Wohlstand und Elend Tür an Tür leben.
Stadtbild und Struktur:
Von einer mächtigen Stadtmauer geschützt, wird Novigrad durchzogen von Gassen, Kanälen und Märkten. Die prächtigen Kontorhäuser der reichen Kaufleute, die rauchenden Kamine der Handwerker und die engen Gassen der Elendsviertel bilden ein Stadtbild, das ebenso faszinierend wie gefährlich ist.
Dominant über allem thront der Tempel der Ewigen Flamme, Hauptsitz der fanatisch-puritanischen Kirche der Ewigen Flamme, deren Einfluss im Alltagsleben der Bürger allgegenwärtig ist.
Religion und Inquisition:
Novigrad ist die Hochburg der Kirche der Ewigen Flamme, deren Macht mit jener von Königen vergleichbar ist. Unter der Leitung des fanatischen Hierarchen Hemmelfart durchzieht religiöser Eifer die Stadt – häufig mit tödlichen Folgen. Nichtmenschen, Magier, Heiler und jede Form von Andersartigkeit sind Ziel von Hexenjägern, die Verfolgung, Folter und Scheiterhaufen als Mittel göttlicher Reinigung betrachten.
Politik und Unterwelt:
Hinter der Fassade der Frömmigkeit regiert das Gold und die, die es besitzen. Kaufmannszünfte, Bankiers wie die Van Hooge oder Vivaldi, sowie der Geheimbund der Diebe unter der Führung des mysteriösen Sigismund Dijkstra, bestimmen das wahre Machtgefüge. In den Schatten agieren Schmuggler, Auftragsmörder und Spione. Der ewige Balanceakt zwischen Krone, Kirche und Unterwelt ist fragil – und tödlich.
Wirtschaft:
Novigrad ist ein Handelsgigant. Seine Hafenanlagen zählen zu den größten des Kontinents. Güter aus Skellige, Nilfgaard, Mahakam und den Nördlichen Königreichen werden hier umgeschlagen. Die Nähe zu Oxenfurt, einer der wichtigsten Universitätsstädte, fördert zudem Wissenstransfer, Buchhandel und den Schwarzmarkt für verbotene magische Artefakte.
Zitat des Chronisten:
„Wer in Novigrad aufrecht geht, trägt entweder Gold, ein Messer oder beides – und sollte die Flamme stets mit Vorsicht loben.“
– Zoltan Chivay, Veteran und Schankhauskenner
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